Montag, 7. Juni 2010

aus dem rahmen

Manchmal fällt man aus dem Rahmen... Einfach so und vielleicht auch nicht im übertragenen Sinne gemeint, sondern buchstäblich. Plumps... So fällt man raus.
Ich fühle mich häufig als würde ich nicht ganz richtig ticken und dann horche ich auf mein ticken und.... es stimmt, ich ticke nicht richtig. Dann grüble ich woran das denn schlußendlich liegen könnte.
Liegt es daran, dass ich ein Scheidungskind bin? Dem grausamen Verhältnis zum Vater? Den gescheiterten, dramatischen Liebesgeschichten in meinem Leben? Oder an der Rastlosigkeit, mit der ich durch das Leben gehetzt bin?
Diese ganzen Faktoren können definitiv dazu beitragen eine ganze Horde von Menschen in die Klapse zu bringen.
Ich meine, hat man nicht immer einen Schaden, wenn einen der Vater im Stich lässt? Nennt sich dann Vaterkomplex hab ich gehört. Naja, die Ältere-Männer-Phase hatte ich zwar auch schon mal in meinem Leben, aber es war wie gesagt, eine Phase. Die durchlebt meiner Meinung nach jeder, der mal ein wenig experimentierfreude beweisen möchte. Viel jünger, viel älter, muss man ja alles mal miterlebt haben um im Teich der "Großen" mitschwimmen zu können.
Aber es gibt bei Frauen schon einen Zusammenhang zwischen der Partnerwahl und dem Verhältnis zum Vater. Mädchen, die die stolzen Blicke des Vaters bei jeder popeligen zwei gespürt haben, wo sich der Vater als Ritter in goldener Rüstung zwischen sie und ihren ersten Freund geschmissen hat und er die erste Wohnung komplett verkabelt hat, benötigen natürlich niemand anderen männlichen mehr, der ihr Lob, Anerkennung und Schutz gibt.
Mädchen jedoch, die zwar real existent waren, jedoch vom Vater in keinster Weise wahr genommen wurden oder wo einfach die Prioritäten anders gesetzt wurden, suchen Schutz ihr Leben lang.
Diese Mädchen mussten sich allein auf dem Schulhof prügeln (ja, solche Mädchen prügeln sich), den ersten Mistkerl eigenhändig vor die Tür setzen und die Erfolge alleine mit dem Freund Alkohol feiern. Manche werden jetzt sagen das solche Mädchen wenigstens gelernt haben allein klar zu kommen, während andere immer am Rockzipfel der Eltern hängen werden.
Klar, wir sind selbständig, wir schaffen alles alleine, wir können auch die Birne wechseln und die Möbel aufbauen. Aber es wäre doch auch mal schön gewesen das nicht alles allein machen zu müssen, sondern einfach mal Papa anrufen und mit süßer Stimme nach seiner Hilfe zu betteln.
Deshalb suchen die papalosen Mädels immer einen Mann, bei dem sie sich mal zurücklehnen können, die Füße baumeln lassen und zuschauen wie er die Birne wechselt. Es reicht ja zu wissen, dass man es kann, machen muss man es ja nicht.
Bei der kleinsten Kleinigkeit oder Unsicherheit ergreifen wir die Flucht. Denn was ist, wenn wir uns zu sehr an einen Mann binden, ihn in unser Herz lassen, er unsere Birnen einschrauben darf und er sich doch irgendwann entschließt zu gehen?
Deshalb ab durch die Mitte bevor es weh tut und man erneut aufstehen muss, wieder allein, wieder ohne den Vater, der einem beim aufstehen hilft.

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