Freitag, 11. November 2011

menschen sind grausam

Ich habe gestern meinen Kater beerdigt. Eigentlich ist es der Kater des Liebsten und ich bin nur die "Stiefmama", aber es tut weh. Verdammt weh. Unglaublich weh. Ich hätte nie gedacht, dass einem ein Tier so sehr ans Herz wachsen kann. Aber er war ein Teil unserer kleinen Familie. Er ist immer angetrabt gekommen, wenn ich mit dem Auto ankam. Er hat mir einen Kuss gegeben. Er hat mir beim kochen zugesehen und war meine Unterhaltung wenn ich alleine war. Jetzt weiß ich warum es mich nie gestört hat das der Liebste soviel arbeitet. Weil mein kleiner da war. Jetzt ist er weg. Ich werde nie in meinem Leben das Bild der überfahrenen Katze auf dem Gehweg vergessen. Und dabei kann ich absolut nicht verstehen, wie jemand in einer 30er Zone einen 9 Kilo Kater überfährt und wohl anscheinend nichts gemerkt hat. Noch schlimmer wäre es, wenn er es gemerkt hat und dann einfach so weitergefahren ist. Ohne sich drüber Gedanken zu machen was mit dem Tier passiert. Ist ja auch nur ein Tier. Aber das dieses Tier von Menschen geliebt wird, spielt da wohl keine Rolle. Wie grausam muss ein Mensch sein um so etwas zu tun? Er hat sich noch auf den Gehweg geschleppt und ist dort allein verblutet. Wir hätten ihm vielleicht noch helfen können oder wenigstens bei ihm sein können.
Das schlimmste sind die Momente, in denen man vergisst das er weg ist. Wenn ich auf die tappsigen Schritte auf unseren Dielen lausche und sie nicht kommen. Wenn ich nachts Richtung Liebsten greife, in dessen Armen unser kleiner 3 Jahre geschlafen hat und nicht über sein Fell streichele. Dann muss ich weinen. Und ich kann nicht aufhören. Ich frage mich dann ob der Schmerz wohl bald aufhört und mir nicht mehr jede Bewegung so unendlich schwer fällt.

Mittwoch, 2. November 2011

einmal china und zurück

Nach einer ewig langen Pause melde ich mich nun zurück. Zurück im Leben. Meine Arbeit ist Schuld das ich keine, aber absolut gar keine Zeit mehr hatte um mich dem Bloggen zu widmen. Aber nachdem die Arbeit gemein zu mir war, bin ich jetzt gemein zur Arbeit. Wie du mir so ich dir.

Ich war die letzten zwei Wochen in China. Im Land der Mitte. Es war meine Studienreise. Eigentlich sollte ich jetzt erzählen wie fasziniert ich von China bin und wie schön alles war. Doch weit gefehlt. Denn es war ganz und gar nicht schön. Es war sogar ausgesprochen häßlich. Wir waren erst eine Woche in Beijing (der coole Mensch von heute sagt nicht Peking hab ich mir sagen lassen..). Diese Stadt ist so voller Smog, dass man an schlechten Tagen nicht mal die andere Straßenseite erkennen kann. Wenn ich auch bis ich in China war über Umweltschutzplaketten und deren kostenpflichtige Anschaffung geschimpft habe, so nehme ich nun alles zurück. Alles! Denn wenn man bedenkt, dass man an einem Tag mehr CO2 einatmet, als es die erträgliche Höchstgrenze für einen Menschen ist, dann wird einem schon ganz anders. Das zweite Manko Chinas ist eindeutig das Essen. Ja, ich weiß, ich bin sehr schwierig was Essen angeht. Ich bin verwöhnt und ich kann nicht alles essen, weil sonst eine meiner diversen Krankheiten wieder zuschlägt. Aber in China konnte ich außer Reis mal so gar nichts essen. Und noch dazu haße ich Reis! Aber jetzt kommt das allerschlimmste an der ganzen Reise, nämlich die Toiletten. War jemand von euch schonmal in China auf dem Klo? Ich weiß, dass sind eigentlich Themen über die man nicht so redet, aber es muss einfach sein. In China gibt es nämlich nur Plumsklos. Abgesehen davon, dass ich da nie reintreffe, ist die zweite Hürde der unerträgliche und in allen Toiletten gegenwärtige Gestank. Da in China nämlich die Toilettenrohre zu klein sind muss man das Klopapier in einen Mülleimer neben der Toilette werfen. Dort gammelt es dann den ganzen Tag vor sich hin und mieft alles zu. Das war extrem nah an meiner persönlichen Ekelgrenze.
Die zweite Hälfte der Reise verbrachten wir in Shanghai. Shanghai ist sehr schön. Vor allem bei Nacht. Aber wenn ich ehrlich sein soll, dann hätte ich nach 3 Tagen auch genug gehabt. Denn dann hat man schon alles gesehen und muss da dann auch nicht mehr rumhängen.
Die Krönung meiner Reise war die Intoleranz meiner Zimmernachbarin. Sie dachte, sie müsse mich wie ein kleines Kind anschreien, weil ihr meine Essgewohnheiten gepaart mit den ständigen Nörgelein über das Klosystem auf die Nerven gingen. Ja was soll ich sagen? Das sie gestunken hat wie ein Bauarbeiter, der seit 3 Wochen nicht geduscht hat, hat mich auch gestört, aber ich habe eben nichts gesagt. Damit ich sie nicht verletzte und weil ich wusste das unsere erzwungene Gemeinschaft endlich ist. Aber man muss eben auch die Intoleranz anderer Menschen lernen zu tolerieren.