Dienstag, 31. August 2010

das geheime leben des liebsten

Heute habe ich es entdeckt.... Das geheime Leben meines Liebsten. Eigentlich konnte er bis jetzt nichts geheimhalten. Von pornographischen Bildern, bis hin zu denselbigen Filmchen habe ich alles entdeckt. Alle Exfreundinnen entlarvt und sämtliche Urlaubsbilder der ehemaligen Liebe haßerfüllt betrachtet. Das nachforschen in diversen Internetsuchmaschinen ist ein nettes Hobby, dass ich so ein bis zwei Mal im Monat betreibe. Und heute ist es dann passiert... Gelangweilt im Büro wollte ich mal wieder meiner investigativen Detektivarbeit nachgehen und versuchte neue Kombinationen des Namen des Liebsten mit diversen Schlagworten... Plötzlich tatataa... Seine Initialen. Ein Blog. Der Liebste hat gebloggt. Gebannt konnte ich nur noch mit offenen Mund auf den Bildschirm starren. Meine Kollegen müssen gedacht haben es sei etwas grausames mit meinen Studenten passiert (ein Pups der quer liegt oder so). 2 Stunden musste ich jedes noch so kleine Detail des Blogs inspizieren und lesen... Es ist interessant, dass man zwar zusammen lebt, jedoch von dem Leben vor der gemeinsamen Zweisamkeit nichts, aber auch gar nichts weiß. 
Zumindest weiß ich jetzt ein wenig mehr...

liebster liebling

Ich weiß, oft hast du es ganz schwer mit mir... Mit meinen Zicken. Mit meinen Ängsten. Mit meinen Macken. Mit meinen Kanten. Mit meinem Geplapper, dass dich sogar bis in die Nacht verfolgt. 
Ich weiß auch, dass es momentan besonders schlimm ist. Aber du sollst wissen, dass auch wenn ich zicken tue, ich sie trotzdem liebe. Und zwar nicht nur so ein bißchen, sondern ganz viel. 
Darauf eine Kopfnuß mein Schatz...DONG!

Freitag, 27. August 2010

romantisch schön

Früher war ich mal ein kleines romantisches Mädchen. Ich dachte das irgendwann mal die große Liebe in Form eines Prinzenrolle-Prinzen auf seinem weißen Pferd vorbeigeritten kommt und mich mitnimmt in die große weite Welt. Nein, so abartig waren meine Gedanken vielleicht auch wieder nicht, ich bin ja nicht komplett naiv. Aber mal ehrlich, ich dachte, dass irgendwann der Kerl kommt, der mir einfach mal so Blumen bringt. Oder noch besser als Überraschung an den Arbeitsplatz schickt. Ich dachte an Kerzen-und-romantische-Musik und dazu leidenschaftlichen Sex. Ich träumte von gemeinsamen Abenden unter dem Sternenhimmel. Und zu guter Letzt irgendwann einmal von einem Heiratsantrag auf einer der vielen Brücken in Paris. Nach dem Ja-Wort erklingt von Irgendwoher Musik und die Sonne geht gerade unter und wir tanzen in den Sonnenuntergang. Ich mit einem bezauberndem Kleid aus den 60igern und natürlich bin ich nicht mehr so eine Riesen-Lady und kann an dem denkwürdigen Tag hohe wunderschöne Schuhe anziehen. Plötzlich regnet es Rosen und... STOP.... Aufhören... REALITÄT!!!! Trotzdem waren die Träume romantisch schöööönnnn....
 

Donnerstag, 26. August 2010

liebster schmetterling

Liebster Schmetterling,



es ist der dritte Tag. Der dritte Tag nach deinem Fortgehen. Und jetzt kommt der Schmerz. Er sitzt irgendwo in meinem Inneren und will nicht herauskommen. Will nicht ausbrechen und mir wieder Luft zum Atmen verschaffen. Davor war die Verdrängung. Die Ablenkung. Doch an Sonntagen gibt es in Städten wie diesen keine Ablenkung von dem Schmerz, von dem was geschehen ist. Sonntage sind in diesen Städten wie der meinen für Paare bestimmt. Dafür das diese besondere Spezies, die nicht allein sondern zu zweit ist, den ganzen Tag zusammen die Welt aus einem Auge betrachtet. Doch was ist ein Sonntag schon, wenn bei uns zwei Wochen lang Sonntag war? Zwei Wochen, in denen wir für den Moment lebten, die andere Person wieder zu sehen. Zwei Wochen, in denen die Außenwelt nicht existierte. Es existierten nur du und ich.

Du kamst vorbeigeflattert an mir und mit deinen Flügelschlägen verändertest du mein Leben! Wer war ich davor? Was war ich davor? Eine funktionierende Hülle, die verlernt hatte zu leben und seine Träume und Wünsche vergessen hatte. Sie hatte sie vergraben und zu der Persönlichkeit gepackt, die sie einmal war. Stark musste sie sein, für alle anderen funktionieren. Präsent musste sie sein, allen anderen zuhören. Dabei hat ihr niemand zugehört. Niemand war stark für sie.

Du hast mir zugehört und bald gemerkt, dass das Mädchen mit den großen Augen auch nur ein Mädchen ist. Ein Mädchen mit einem rosa Springseil, dass stark ganz bestimmt nicht ist.

Ich nannte es Schicksal, das wir uns getroffen haben. Du glaubst jedoch nicht daran, an das Schicksal. Für dich gibt es nur Entscheidungen, die jeder Mensch trifft und aus der sich Situationen ergeben, in denen wieder Entscheidungen getroffen werden müssen. „Wo ist denn da der freie Wille?“, fragtest du mich?

Der freie Wille war da, jedoch durch irgendeine Macht bestimmt. Durch eine Stimme, die im Inneren flüsterte, dass Veränderungen sein müssen und die ich nicht ignoriert habe. Diese Stimme führte mich zu dir. Obwohl das Flüstern so leise war, so fern, folgte ich ihr. Heute ist der Schmerz groß, liebster Schmetterling. Heute ist mein Herz bei dir, am anderen Ende der Welt.



Dein Mädchen mit dem rosa Springseil

Dienstag, 24. August 2010

hypochondrisch schön

Ich habe mal wieder eine Krankheit, mit der ich mich beschäftigen kann. Und diesmal habe ich nicht nur den Gedanken oder die Idee eine Krankheit haben zu können, nein, diesmal bin ich direkt von der Krankheit betroffen und kann mich voll und ganz in meine Rolle als Patientin und auch gleichzeitig therapierende Ärztin hineinleben. Es ist ein Magengeschwür. Nein, ich muß mich korrigieren, es sind 10-20 kleine Magengeschwüre und eine akute Gastritis. Wem das Fachjargon, dass ich sehr gerne verwende nichts sagt, so ist eine Gastritis eine Magenschleimhautentzündung. Nachdem ich wochenlang dachte an Tollwut erkrankt zu sein und mich über sämtliche Symptome, Inkubationszeit und Verlauf der Krankheit informiert habe, ist die neue Krankheit des Monats: das Magengeschwür. Leider musste ich dem Kaffe und dem Alkohol abschwören... Und ihr glaubt nicht wie hart ein Kaffee-Entzug sein kann. Außerdem müsste ich eigentlich auch einem ziemlich harten Zigraretten-Entzug ins Gesicht blicken, aber irgendwie geht das gar nicht.
Mein Leben als Hypochonder begann irgendwann in meiner frühen Kindheit, als ich lesen konnte und das Ärztebuch, dass jeder gute Haushalt hat, entdeckte. Vielleicht ist aber auch mein Vater schuld (eigentlich ist er ja immer schuld, an allem), denn er war ebenfalls bekennender Hypochonder. Es ist wie eine Religion, in die man hineingeboren wird. Erst die Krankheitsfibel, dann das Internet werden zur heimlichen Bibel, die man immer wieder zu rate ziehen kann. Besonders das Internet ist eine sehr hilfreiche Sache, für Menschen wie mich. Man muss nur die Symptome eingeben, die man an sich selbst festgestellt hat und bekommt dann eine minutiöse Auflistung aller möglichen harmlosen und tödlich verlaufenden Krankheiten die damit in Verbindung stehen könnten. Ich versteife mich dann meistens auf die tödlich verlaufenden... Schließlich bringt nur das den Kick des Dramas in mein Leben.
Meine Bildung auf dem Gebiet der Medizin wurde auch durch das Medium Fernsehen weiterentwickelt. Es fing an mit der "Schwarzwaldklinik", über "Trapper John MD", "Dr. Stefan Frank - Der Arzt dem die Frauen vertrauen", bis hin zu den Hardcore Sendungen, wo man auch chirurgisch mal was lernen konnte wie "Emergency Room" und "Greys Anatomy". Jetzt kann ich jedem Laien erklären, wie man einen Spannungspneumotorax behebt oder eine Appendicitis operiert.
Es ist doch schön ein Hobby zu haben...

morgens



Augen auf.
Der Blick wandert langsam durch den Raum.
Streift dich.
Da liegst du,
neben mir
und doch so weit entfernt.
Langsam hebe ich die Hand,
möchte dich berühren,
deinen Rücken streicheln.
Du bewegst dich, langsam
und im schlaf.
Die Hand zuckt zurück.
Unsicherheit, Zweifel, Angst.
Nicht atmen.
Nicht bewegen.
Du öffnest die Augen,
siehst mich an,
streichelst mein Gesicht.
Die Angst entschwindet,
das Herz wird warm,
die Schmetterlinge tanzen.


Montag, 23. August 2010

meine kleine welt

In meiner kleinen Welt gibt es viele schöne Dinge. Das schönste an meiner Welt ist, dass sie mir ganz allein gehört. Ich kann sie mir tagtäglich so spinnen, wie ich sie haben möchte. Jeden Moment, jeden Augenblick, kann ich etwas verändern. Ich gestalte die Regeln, wie ich es möchte. Dadurch wird meine Welt einzigartig und wunderschön. 

In meiner Welt gibt es keine schlimmen Dinge. Mit schlimm meine ich zum Beispiel, das Menschen aufgrund grausamer Ereignisse sterben. Das Krieg herrscht. Das in Afrika Menschen verhungern, obwohl wir hier in Essen ertrinken. Deshalb schaue ich prinzipiell keine Nachrichten. Das würde meine Welt vollkommen aus den Fugen bringen.

In meiner Welt gibt es kein schlechtes Wetter. Wenn die Sonne scheint ist das schön. Ich genieße jeden einzelnen Sonnenstrahl. Begonnen von dem ersten, der morgens mein Gesicht kitzelt und mich zum Niesen bringt, bis zu den unbeschreiblichen Fraben, die der Sonnenuntergang auf den Himmel zeichnet. Regen ist aber auch schön.Plitsch platsch, schlägt er an die Fensterscheibe. Läuft in langen Bächen daran herunter. Wenn ich durstig bin, auf Leben, ziehe ich meine Gummistiefel an und platsche mit den Füßen in jede Pfütze, die ich finden kann. Außerdem ist der Regen eine wunderbare Ausrede sich mit einem literarischen Meisterwerk auf das Sofa zu legen. Eine Kerze angezündet, einen heißen Kakao auf dem Tisch, eine warme Decke um den Körper geschlungen und eintauchen, in die Welt eines anderen. Oder der Herbst, mit den buntem Kleid aus Blättern, dass er den Bäumen anzieht. Ist es nicht herrlich an einem sonnig-stürmischen Herbsttag durch die Strassen zu laufen und sich einfach mal in der Schönheit der Umgebung zu verlieren??
Wenn der erste Schnee kommt ist meine Welt besonders schön, denn dann muss ich raus. Den Kopf zum Himmel recken. Die Augen schließen. Die Arme ausbreiten. Und ihn begrüßen. Den Winter. Dieses herrliche Gefühl, wenn die Luft so klar ist, dass man denkt nie mehr eine größere Reinheit zu erfahren.

Es gibt auch keine bösen Menschen in meiner Welt. Mit bösen Menschen meine ich Menschen, die nie zufrieden sind, geschweige denn glücklich. Diese Menschen leben um sich zu beschweren. Sie wissen das Leben nicht zu schätzen. Sie sehen die Schönheit der Welt nicht, die um sie herum lebt und atmet. Jeden Tag.

Samstag, 21. August 2010

es klopft - die liebe

Klopf. Klopf.
So klopft es an ihr Herz.
Wer ist da? Fragt das Mädchen.
Ich bin es. Deine Liebe.
Wenn ich dich einlasse, musst du mir versprechen nicht mehr zu gehen. Sagt das Mädchen.
Das kann ich dir nicht versprechen.
Doch eines kann ich dir versprechen.
Solange ich hier verweile, werde ich dich mit unendlichem Glück erfüllen, jeden Tag zu einem unvergleichlichem Ereignis machen und nicht nur dein Herz, sondern dein Leben bereichern, mit meiner Liebe.
Ich will dir nichts vormachen, es wird nicht immer leicht sein, aber das wird es auch nicht für mich, denn auch du hast deine Fehler, die ich nicht kenne.
 Das Mädchen denkt einen Moment nach, dann öffnet es die Tür zu seinem Herzen und lässt sie ein, ihre Liebe.

Freitag, 6. August 2010

einsamkeit trotz zweisamkeit

Einsam. Einsam bin ich trotz das du da bist. 
Es ist die Zeit, die unseren größten Feind darstellt. Wenn der Tag etwas mehr als 24 Stunden hätte, dann hätten wir vielleicht auch die Zeit nicht einsam zu sein, sondern gemeinsam zu zweit. 
Ich sehe dich. Immer nur kurz. Immer nur ganz schnell. 
Mal morgens. Schnell springst du unter die Dusche und bist weg. Kein gemeinsames Frühstück. Kein zusammen sein. Allein.
Mal abends. Wenn du dann nach Hause kommst ist es spät. Du bist müde, geschafft von der Arbeit. Wie das so ist im Leben.  Schnell Essen und ab auf die Couch. Augen zu und schlafen. Allein.
Mal am Wochenende. Müde und geschafft von der Arbeitswoche liegst du da. Schlafend. Auf der Couch. Allein.
So bin ich einsam, trotz Zweisamkeit!