Montag, 5. Juli 2010

mehr als seelenverwandt

Es gibt da diese eine Person in deinem Leben, die schaut nicht nur für einen Augenblick vorbei, betrachtet nicht nur eine kurze Szene im Spielfilm deines Lebens. Nein, diese eine Person, die bleibt ein Leben lang, für immer so zu sagen. Sie verfolgt die Freuden und Leiden von der ersten Klappe, bis zum Schlußakt auf der Bühne, die wir Leben nennen. Ich rede natürlich nicht von einem männlichen Objekt der Begierde, sondern von etwas viel kostbarerem. Der besten Freundin. Der Schwester im Herzen. Der andere Teil meiner Seele.
Ich lernte meine zweite Hälfte durch Zufall durch eine Freundin kennen, die wir beide kannten und uns zu einem Drink an einem kalten Tag im Dezember mitschleppte. Irgendwann fragte ich sie, was auf ihrem T-Shirt steht und sie fing an zu zitieren: "Hat mein Herz jemals geliebt?".... Dann stieg ich ein und gemeinsam grölten wir : "Nein schwört es ab ihr Augen. Denn wahre Schönheit kenn ich erst durch sie." Und schon war es um uns geschehen. Es war so zu sagen Liebe auf den ersten Blick. Auch unsere gemeinsame Bekannte meinte nach zwei weiteren Stunden genervt, dass sich wohl zwei MÄDCHEN gesucht und gefunden haben. Gesucht hab ich nicht, gefunden aber dafür die Welt. 
Wenn ich heute 13 Jahre später ab und zu da sitze und über unsere Zeit nachdenke, dann muss ich grinsen und ab und zu laut loslachen. 
Die erste Liebe, der erste Kuss, die erste Enttäuschung, der erste Sex. Mittlere Reife, Abitur, Studium, Job. Erster Urlaub, Führerschein, die erste eigene Wohnung. Parties, Alkohol, Drogen. 1000 Briefe und 1.000.000.000 Telefonate. 
Ich kann nicht mal annähernd in Worte fassen wie glücklich ich bin, dass ich das mit ihr erleben durfte. Das sie der Mensch war, der in guten, wie in schlechten Zeiten an meiner Seite war und meine Hand gehalten hat. 
Ich fühle, wenn es ihr schlecht geht und greife im richtigen Moment zum Telefon. 
Es ist das Gefühl, einen Menschen so zu lieben, dass man für ihn einmal bis ans Ende der Welt und zurück gehen würde, nachts, bei strömendem Regen und dazu noch Barfuß. 
Und das schönste daran ist die Gewissheit, dass der andere genauso fühlt wie man selber.
Es ist fast so als würde man über die große Liebe sprechen und irgendwie tut man das ja auch, denn mit wem wäre man sonst bereit seine Seele zu teilen?

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