Dienstag, 6. Juli 2010

freindinnen

Wer kennt sie nicht, die Freundinnen, aus denen irgendwann Freindinnen werden? Dabei meine ich nicht die Aussprache des bayrischen Dialekts für Freundin, sondern eine Mischung aus Feindin und Freundin. 

Erst war man ganz dicke und konnte nicht überleben ohne einen Tag miteinander telefoniert zu haben. Es gab keinen Serienmittwoch ohne den anderen und den dritten in der Runde namens Prosecco. Party-Sauf-Exzesse waren im Duett auch besser und so wurde aus einer Bekannten eine Freundin. 

Ich war ja eher immer der Typ, der mit Jungs besser kann. Warum mit Frauen befreundet sein, die immer neidisch sind, nur Outfit und Jungs im Kopf haben und am Ende doch immer auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, Tussen halt. Männer sind da unkomplizierter. Man trinkt ein Bier zusammen, kann sich lang und breit über den momentanen Liebsten auslassen und bekommt auch noch qualitativ hochwertige Tipps und Tricks, die Erfolg versprechen. Da kommt kein: "Das wird schon wieder, er wird sich schon melden." Nein, da kommt die frontale Wahrheit: "Babe, er hat dich nicht angerufen, vergiss ihn und schnapp dir den nächsten." Ab und zu muss man zwar die Dr.-Sommer-Tiefenpsychologin raushängen lassen und einen Versuch unternehmen die weibliche Psyche zu erklären, aber dies geschieht weitaus seltener als die wöchentlichen Beziehungskatastrophen von Frauen. 
Ich hätte mal bei meinem Muster bleiben sollen und die Männer-als-Freunde-Schiene weiterfahren sollen. Aber dann wäre mir wohl ein weiterer wichtiger Aspekt der Mädels-Beziehung verborgen geblieben, die Freindin. 
Irgendwann, getrieben von der Sex and the city Illusion, dass jede Frau vier Freundinnen braucht, die ihr Leben bereichern, habe ich mir auch so etwas angeschafft. Leider verstanden sich die 4 nicht untereinander, sprich, man musste mit allen einzeln Sozialaktivitäten veranstalten. In Sex and the city wird nicht gesagt wie anstrengend vier Freundinnen sind. Es wird auch nicht erwähnt, dass jede Woche dein Telefon klingelt und einer deiner Freundinnen ein Liebesdrama über 4 Stunden am Telefon zu besprechen hat.
Das war dann auch eine Zeit lang ganz nett, aber da ich vermutlich unter sozialer Inkompetenz leide hat das eben auf die Dauer nicht funtkioniert. 
Es hätte einem ja auch mal jemand sagen können, dass man sich zwar den ganzen Beziehungsmist anhören muss, sich aber dazu bloß nie negativ äußern darf. So von wegen: "Trenn dich doch."
Außerdem sollte man berücksichtigen, dass eine Freundschaft mit Frauen auch nur so lange fantastisch ist, solange die "Freundin" keinen neuen Freund hat, weil dann ist man ganz schnell vergessen... So wird aus der Freundin eine Freindin und ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass es da eine Freundin gibt, die immer da war, da ist und da sein wird und der man auch die ungeschminkte Wahrheit ins Gesicht sagen kann. Außerdem gibt es da ja immernoch die Jungs, mit denen man fantastisch befreundet sein kann...

1 Kommentar:

  1. Tjaja die lieben Weiber :-)
    Ich konnte auch lange nix mit Frauenfreundschaften anfangen und das mit den Männer-Kumpels...auch das kann nach hinten losgehn, nämlich dann wenn der Herr mal meint: Duuhuuu ich hab mich in dich verguckt.
    *seufz*
    Liebe Grüße!

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