Samstag, 17. Juli 2010

krieg

Langsam aber sicher artet das Warten auf den Auszug des Mitbewohners in einen Krieg aus. Zuerst war es wie das Warten auf den Weihnachtsmann, man weiß es wird bald soweit sein und es entwickelt sich Tag für Tag eine immer größere Vorfreude auf den Moment des Eintretens. 
Ich habe dem lieben Mitbewohner ja auf den 15. September gekündigt und dachte ganz entspannt, dass ich das ja schon durchstehe. Ich hatte auch nie das Gefühl ihn während der verbleibenden Zeit des zusammenwohnens töten zu müssen. Bis gestern, als er mir ganz locker und lässig in der Küche verkündet hat, dass er die Miete nicht mehr zahlen kann... Moment, wie war das noch gleich? Ich muß mich verhört haben! Die Küche war taktisch unklug für eine solche Beichte, man bedenke die ganzen Messer und Gabeln und Löffel. Nein, keine Sorge, er lebt noch. Ich war viel zu geschockt für Mord im Affekt. 
Das einzige was ich intelligenterweise rausgebracht habe war:"Das kannst du doch nicht machen." Doch er kann. Er kam dann mit dem Angebot für den nächsten Monat noch die halbe Miete zu zahlen, was mich aber immernoch vor das Problem stellt seine halbe Monatsmiete mitzahlen zu müssen. Mir ist dann im Laufe der immer lauter werdenden Diskussion klar geworden, dass ihm ein Vögelchen diese Möglichkeit gezwitschert haben muss, damit er aus der ach so schrecklichen "Lebensgemeinschaft" mit mir rauskommt. 
Aber so nicht mein Freund. Nicht mit mir! Ich bin überhaupt kein Fan davon, wenn Menschen mit ihren bösen Taten einfach so davon kommen, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden. Jetzt hat er sich schon ins gemachte Nest gesetzt, hat nicht einmal geputzt, von meinen Sachen gelebt und meine Wohnung zugestinkt und dann soll er einfach so mir nichts dir nichts gehen dürfen wann er will?? NEE! Ich will Gerechtigkeit. 
Da ich durch das Gesetz keine Unterstützung erwarte konnte, musste ich selbst gezielte Maßnahmen ergreifen...

  1. Entfernung all der Sachen, die er fröhlich mitbenutzt hat, als da wären: Klopapier, Waschmittel, Wäscheständer, Öl, Kaffe und das gesamte Besteck, Teller, Tassen, Gläser.
  2.  Kindersicherung in MEINEN Fernseher. 
  3. Sperrung seiner Telefonnummer (den Anteil für Telefon hat er nämlich auch nie gezahlt)
  4. Zu guter letzt, eine von mir verfasste Nachricht mit der Bitte die abgelaufenen Lebensmittel wegzuschmeißen und das ekel-stinke-Handtuch aus dem Bad zu entfernen (er hat sein Handtuch seit seinem Einzug nicht einmal gewaschen - der Gestank ist nicht in Worte zu fassen)
Das Ergebnis meiner Sanktionen waren, dass er alles was an ihn erinnert aus dem Gemeinschaftsbereich der Wohnung entfernt hat... Alles bis auf den seit Monaten abgelaufenen Kartoffelsalat...

3 Kommentare:

  1. Oh mein Gott, Du Arme!!!
    Ich kenn das, ich hatte mal 2 solcher Herrschaften in der Bude...ich bin echt nich pingelig aber DA musste Desinfektionsmittel her.
    Wünsch Dir soweit es geht Alles Gute!!!

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  2. Kindersicherung - hihi...
    Was'n Idiot!
    Haste gut gemacht!

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  3. DDDDDAAAANNNKKKEEEEE....................

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