Mittwoch, 23. März 2011

heldentat

Jahre hat es gedauert und ich habe mein bisher sehr kurzes Leben lang darauf gewartet... Ich durfte ein Leben retten. Naja, vielleicht ist es dann doch nicht so spektakulär, aber jeder behandelt mich wie einen Helden. Dabei habe ich nur getan, was meiner Meinung nach jeder tun würde... 

Es begab sich letzte Woche in einem meiner beliebten Seminare... Das Seminar hieß Marketing, der Dozent war zum kotzen. Nicht nur das er Bushido-mäßig sämtliche Kraftausdrücke die er so im Repertoire hatte zum Besten gab, nein, er glänzte auch durch extrem mangelnde Fachkompetenz und blöden Sprüchen gegen das hart arbeitende Volk. So verspottete er unter anderem auch Einzelhandelskaufleute und zog sich somit meinen grenzenlosen Haß zu, da der Liebste ja in ebendieser Position tätig ist. Nun gut, soviel zu den Rahmenbedingungen des Tages. Jedenfalls dachte ich mir, dass ich mir DAS nicht mehr geben muß und habe mich nach draußen verkrümelt um nett im Internet zu surfen. Da traf ich draußen in der Cafeteria meine liebe Freundin und Kommilitonin und sie klagte über extreme Bauchschmerzen. Dazu muß man sagen, dass diese liebe Freundin während der Seminare bei mir wohnt und schon am morgen über Schmerzen geklagt hat. Aus Mangel an interessanten Seminarinhalten habe ich dann vorgeschlagen ins Krankenhaus zu fahren. In der nächsten Pause hat sich der ganze Kurs an der Diskussion beteiligt. Jeder wollte mal an ihr rumdrücken und hat sie von diversen Stühlen hüpfen lassen um einen "Sprungschmerz" zu identifizieren, der eine Blinddarmentzündung entlarvt hätte. Dies wurde jedoch ausgeschlossen und da alle ihren Doktor in Medizin schon im Kindesalter gemacht haben, wurde die Sache ad acta gelegt. Ich habe mich jedoch nicht ganz so wohl bei der Sache gefühlt und hatte auch immernoch nicht so viel Lust auf das Seminar, also habe ich sie gepackt und ins Krankenhaus gefahren. Schon auf der Fahrt wurde sie immer stiller und weißer. Ich fing an mir ernsthaft Gedanken zu machen, was ich denn mache, wenn sie mir im Auto kollabiert. Was tut man in so einer Situation? Da ich mein portables Martinshorn gerade nicht zur Hand hatte, habe ich mir überlegt ob ich einfach den Warnblinker reinhaue und losfahre. Aber die Gute hat es dann noch bis zum Krankenhaus überlebt. Angekommen wurde recht schnell ein nahender Blinddarmdurchbruch diagnostiziert.
Und eh ich mich versah, war ich der Held, der ihr "das Leben gerettet" hat. Leider fühlt es sich nicht heldenmäßig an und nachdem ich ein Wochenende mit Krankenhaus verbracht habe und seit gestern die ambulante Pflege in meiner bescheidenen Behausung übernommen habe, kann ich zu dem Thema nur sagen: Man sollte Supermans Job nicht unterschätzen!

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