Sonntag, 2. Januar 2011

ja, nein, vielleicht

Ich glaube der Liebste hegt ernste Absichten. Das wäre ja jetzt im ersten Augenblick nicht das Schlechteste. Aber im zweiten Augenblick und der Zweite ist immer der des Verstandes und nicht des Herzens, ist dass sehr, sehr beängstigend und, naja, zum weglaufen. Wer meinen Blog ein wenig verfolgt hat, der weiß, dass ich dazu neige, in solchen Situationen schnellstmöglich das Weite zu suchen. Aber zunächst die Erklärung, wie ich jetzt darauf komme, dass aus dem Spass Ernst werden soll, oder vielleicht doch eher ein Fridolin.
Demletzt war das Xpentesilea geschäftlich einen Samstag in Frankfurt und aufgrund wetterbedingter Störungen (mein Unwort des Jahres 2010) war ich gezwungen 3 Stunden am Flughafen in Frankfurt rumzuhängen. Es war kalt. Ich war müde. Ich war genervt. Auf einem Zwischenstopp Richtung Heimat verabredete ich mich mit dem Liebsten, der nach der Arbeit mit mir zusammen nach Hause fahren wollte. Da kam er. Mit einem Lebkuchenherz. "Hab dich lieb", stand darauf. Süß! Zu Hause angekommen meinte er: "Ich wollte dich eigentlich schocken, auf Knien auf den Bahnhof robben un dich fragen ob du mich heiraten willst." Schock. Ein Gefühl, als ob ein Boxer mit einer starke Linken direkt in den Magen schlägt! "Hättest du ja gesagt?"... Ähhhmm. Schluck. "Ja, denke schon"
Das war die erste Andeutung in diese Richtung und kaum hatte ich den Schock verdaut, kam der Nächste. Es war nach dem ewig langen Weihnachtsessen bei meiner Mutter. 8 Stunden Familie, Essen, Bescherung, Kartenspiele. Es war anstrengend und ich war fasziniert, dass mein Freund, der Moslem, der so etwas noch nie vorher durchmachen mußte, es ohne mit der Wiper zu zucken hingenommen hat. Danach im Bett, wir waren beide sehr froh, dass Weihnachten ein Ende hatte, sagt er: "Ich liebe dich. Heirate mich." Schock Nummer 2 innerhalb einer Woche. Oh Mann, mein hypochondrisches Ich schrammt immer nur knapp an einem Herzinfarkt vorbei wenn sowas ist. Jedoch merkte ich plötzlich etwas anderes als nackte Panik. Nämlich als er meinte: "Oh nein, dass war zu unromantisch. Und ich hab nichtmal einen Ring." Da fühlte ich etwas komplett Neues, dass ich so gar nicht kannte. Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass es doch nicht ernst gemeint war. Da habe ich erkannt, dass ich diesmal wahrscheinlich weder "nein", noch "vielleicht" sagen werde, sondern einfach nur "ja".

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