Montag, 1. August 2011

mein böser freund fred

Kennt ihr noch den Film "Mein böser Freund Fred"?? Das war ein Film, der zu meiner Kindheit ganz populär war. Und für damalige Verhältnisse war er auch echt gut. Es geht um ein kleines Mädchen, das einen bösen, unsichtbaren Freund namens Fred hat. Der macht immer schlimme Dinge, für die sie bestraft wird. Genauso fühle ich mich mit meinem Freund namens "Angst". Sie ist mein ständiger Begleiter und plötzlich, ganz hinterhältig und gemein schleicht sie sich von hinten an und überfällt mich. Macht schlimme Dinge mit mir und ich fühle mich wie gelähmt. Die ganze Welt um mich herum wird unwirklich. Ich tapse ungeschickt durch den Nebel und versuche irgendwo Halt zu finden. Leider ist mein Halt in letzter Zeit zu oft ein anderer Freund namens Tavor. Das Pendant zu Valium. Und es wirkt wirklich so. Ich habe nicht oft gekifft in meinem Leben, aber diese Tabletten verhalten sich genauso wie damals das kiffen. Alles wird ruhig und gelassen. Ich verfalle in einen tranceartigen Zustand, in dem ich endlich eins werde, entspannt. Keine Anspannung, kein Ärger, keine Angst. Doch jedes Mal wenn ich darauf zurückgreifen muss bekomme ich ein schlechtes Gewissen und fühle mich wie ein drittklassiger Junkie am Bahnhof Zoo. Vor allem nachdem ich mal im Internet gelesen habe das man die Dinger für 20€ pro Stück verticken kann. Gut, wenn ich mal in Geldnot komme weiß ich wenigstens einen Ausweg. Der Humor, mit dem ich die ganze Sache zu nehmen versuche fällt mir immer schwerer. Umso schwerer, je öfter ich leide. Leide, weil ich ab und zu wirklich keine Kraft mehr dazu habe ein psychische Wrack zu sein. Erst leide ich mein halbes Leben lang unter meinem Gewicht und hungere mich bis an den Rand des machbaren und dann, dann bekomme ich einen bösen neuen Begleiter in meinem Leben, der ums verrecken nicht verschwinden will. Und wenn ich denke das er weg ist und ich ein großartiges Gefühl der Befreiung empfinde, ja, wenn ich denke das ich gewonnen habe und jetzt ein so starker Mensch bin, dann greift die Angst erneut zu und zwingt mich zu Boden. Vor einer Woche saß ich im Geschäft und musste plötzlich anfangen zu weinen. Ich konnte nicht mehr aufhören. Es kam aus mir raus wie die Niagarafälle. Den ganzen Tag. Ich war einfach todtraurig. Wegen allem was gerade so schief läuft in meinem Leben. Und am meisten Schuld an meiner endlosen Traurigkeit war die Tatsache, dass ich mal wieder verloren habe, gegen die Angst, gegen meine Verrücktheit, gegen meinen Körper...

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