Donnerstag, 14. Oktober 2010

liebster schmetterling - die fünfte

Liebster Schmetterling,

kennst du den Schmerz der Ungewissheit? Dieser Schmerz erfasst mich dann, wenn ich nichts von dir höre. Auf einmal kann ich mir meine innere Ruhe erklären. Sie resultierte aus der Tatsache, dass kein einziger Tag verstrichen ist, seit deinem Fortgehen, ohne das ich von dir gehört habe. Heute ist der zweite Tag, an dem es so ist. Dann sitzt man da, sucht nach einer Beschäftigung, Ablenkung. Nur um nicht daran zu denken warum, wieso, weshalb sich die Person, um die sich auf einmal alle Gedanken drehen, nicht meldet. Hatte ich nicht erwähnt, dass wenn du eine andere hast du dich nicht mehr melden sollst? Ist das jetzt passiert? Ist dir aufgefallen, dass du mich doch nicht vermisst? Nicht an mich denken musst? Und bevor man überreagiert, ist es besser abzuwarten. Wie machen das die Menschen nur? Oder bin nur ich so ungeduldig, dass mein Blick alle 2 Minuten zu meinem Handy huscht? Moment…testen, ob es funktioniert…tut es. Vorbei ist es mit der Ruhe. Jetzt schmerzt es, dein weggehen. Die Ungewissheit. Wäre es besser, wenn wir uns Dinge versprochen hätten? Mit der Ferne willst du mich nicht teilen, sagtest du mir, deshalb versprichst du mir nichts. Doch hättest du mir etwas versprochen wäre ich dann jetzt ruhiger?
Ich denke schon. Denn die Versprechen hätten sich aus deinem Mund ehrlich angehört und ich hätte sie geglaubt. Sie hätten mir die Ruhe verliehen, die ich gerade jetzt brauche. Sie hätten mir die Kraft gegeben, Tage oder Wochen nichts von dir zu hören. Denn ich würde wissen, dass ich in deinem Herzen bin. Jedes Mal hoffe ich auf ein Zeichen. Auf ein Zeichen in deinen Worten, dass mir sagt, dass ich die eine für dich bin. Die Frau an deiner Seite, die Einzige. Diejenige, für die dein Herz schlägt. Gestern, heute und morgen. Ich denke wir brauchen Versprechen, denn sie geben uns Hoffnung und Hoffnung hilft uns dabei, auch in der dunkelsten Zeit zu überleben. Sie helfen uns weiter zu gehen und den Weg als Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Manchmal sagst du dann Dinge, an die ich mich festhalte. Dinge, die aber in deinen Augen wahrscheinlich keine Bedeutung haben, sondern nur für mich. Jede kleinste Kleinigkeit, die darauf schließen lässt, dass ich mehr bin, in deinem Leben als eine Blume, die nur einen Sommer lang blüht, sauge ich auf und sähe sie in meinem Herzen. Um Hoffnung keimen zu lassen. Diese Hoffnung, aus der ich meine Kraft an dunklen Tagen ziehe. Dunklen Tagen wie heute.

Dein Mädchen mit dem rosa Springseil

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