Freitag, 5. November 2010

neuer kollege

So... Nun kommt er... Der lang versprochene und heiß ersehnte Bericht über den neuen Kollegen in meinem kleinem Büro. Wir sitzen ja zu viert in diesem Büro. Meine Wenigkeit, der Kollege 1, der Kollege 2 und zwei 400€-Mädels. Mit Kollege 1 verband mich von Anfang an etwas, das Rauchen. Doch auch nachdem ich diese erfüllende wenn auch tödliche Sucht aufgegeben habe, hatten wir durch lange und häufige Raucherpausen ein Band geknüpft, dass auch dem plötzlichen Nichtrauchertum meinerseits standhält. Wir haben kleine Rituale entwickelt, die wir pflegen. Zum einen gibt es immer eine Rolle Doppelkeks auf unserem Tisch, von der wir beide gerne und häufig naschen (seitdem ich hier arbeite habe ich 4 kg zugenommen!). Wir haben ein Lied, bei dem wir aneinander denken und wir wissen über die Essgewohnheiten des anderen Bescheid. Unsere Beziehung ist so tiefgründug, dass wir uns sogar über die diversen Darmaktivitäten des anderen unterhalten. Einige mögen das eklig finden, ich empfinde es als wahre Verbundenheit! Man könnte sagen, es ist wie die perfekte Beziehung nur ohne Liebe, Sex etc... 
So. Nun ist Kollege 2 zu uns gestoßen. Man muß dazu sagen, dass ich aufgrund der permanenten Abwesenheit seiner Vorgängerin seinen Bereich gehegt und gepfelgt habe. Trotzdem war ich ganz glücklich, dass ich den Brocken endlich los wurde und jemand für diese riesenhafte Baustelle eingestellt wurde. Ich bin die Sache also komplett neutral und unkritisch angegangen. Bis er da war. Seitdem fühle ich mich als ob ich einem Dominikanerorden beigetreten bin . Denn es herrscht Stille. Und ich leide. Ich, die in der Minute gut und gerne 1000 Wörter schafft muß schweigen. Noch mehr leidet mein Freund, den ich all abendlich überfalle und bis in den Schlaf rede.
Aber nicht nur das, nein, er ist auch so furchtbar strebsam, dass jegliche Ablenkung von der täglichen Arbeit wie ein Kriegsverbrechen mit Erschießen beim Morgengrauen geahndet wird. Jedenfalls fühlt man sich so, wenn man seinen Blick sieht. Er erledigt alles mit einer Präzision, die selbst ein Samurai-Schwert vor Neid erblassen lässt und degradiert dadurch mich und Kollege 1 zu faulenzerischen Nichtsnutzen. 
Neben seinen bisher erwähnten Vorzügen, hat er noch so etwas verschlagenes an sich, dass ich ihm zutrauen würde, dass er sowohl mich, als auch Kollege 1 ohne mit der Wimper zu zucken über die Klinge springen lassen würde! Er klüngelt mit Kollegen und mit äußerst wichtigen und exklusiven Geschäftskontakten. Diese Kontakte waren früher meine und nur meine.
Ich bin mir sicher, nach näherem Kennenlernen werd eich noch einiges mehr berichten können. Bis dahin ein hoch auf neue Kollegen!

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