Dienstag, 9. November 2010

erinnerungen

Heute ist es ein Jahr der gemeinsamen Zweisamkeit und ich komme nicht umhin mich an die Anfänge zu erinnern. Die Story ist jetzt nicht so spektakulär, doch ich denke sie sollte irgendwo festgehalten werden!
Wir kannten uns schon ewig. Du warst der Stammgast in der Disco, in der ich die Bar geschmissen habe. Ab einem bestimmten Zeitpunkt, ich weiß nicht welchem, habe ich dir die Getränke immer umsonst gegeben. Weil du einfach dazu gehört hast. Zu uns. Du hast dir auch immer meine Männer-Leidens-Geschten angehört. Das war nett. Ich dachte allerdings du wärst dumm. Denn so hast du dich gegeben, in der Öffetlichkeit. Gibst dich noch so.
Dann, letztes Jahr, war ein blödes Jahr. Ich hab mich getrennt, bin aus einer gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Hab nicht gewußt wohin mit mir. Arbeitslos nach dem Erststudium und eingezwängt in ein Leben, dass mir zu klein vorkam. Unruhig. Also bin ich nach Leipzig gegangen. Nach 3 Wochen war ich wieder da. Wohnhaft bei Mama. Arbeitslos.
Dann kam das verhängnisvolle Wochenende. Ich wollte einfach nur weggehen und Spaß haben.Irgendeinen Kerl flach legen. Kopf ausschalten. Der Kerl warst du. Mein Ex ein guter Freund von dir und das Drama perfekt.
Aus irgendeinem Grund haben wir die zweite Nacht auch noch miteinander verbracht. 
Ich habe gesehen, dass du nicht unter einer Brücke haust. Außerdem liest du. Bücher. Eine politische Meinung hast du auch und dein Horizont bei Musik geht über Hip Hop hinaus. 
Eine Beziehung wollten wir aber beide nicht. 
Dann, es war Sonntag, haben wir uns einen SMS-Marathon geliefert. Du hast mir geschrieben, dass du das "Perfekte Promi Dinner" schaust und plötzlich hattest du einen Schritt in mein Herz gemacht. Einfach nur aufgrund dieser kleinen unbedeutenden Tatsache.
Es war der Dienstag danach. Ich hatte einen riesen Krach zu Hause und habe kurzentschlossen meine Sachen gepackt und bin "ausgezogen". Zu einer Freundin. Habe meine riesen Koffer gepackt und ihn in mein Auto geladen. Doch im Auto überfiel sie mich. Die Angst. Ich habe keine Luft bekommen und bin mit letzter Kraft ins Krankenhaus gefahren. Natürlich war keine Zeit mehr für die Suche eines Parkplatzes. Also habe ich dir eine SMS geschrieben. Mit der simplen Information, dass ich im Krankenhaus bin und falls ich bleiben muß, du so nett sein könntest und mein Auto wegfahren könntest. Du hast mich gleich gefragt ob du kommen sollst. Natürlich hab ich nein gesagt und ja gemeint. Ich dachte mir, dass wenn du kommst, du 100 Punkte dafür bekommst. Und da warst du. Standest da, hast dich an mein Bett gesetzt und bist geblieben. Bis ich gehen durfte. Später hast du mir mal erzählt, dass du nach meiner ersten Nachricht schon komplett angezogen da standest und auf dem Weg warst.
Danach haben wir stundenlang telefoniert. Bis in die Nacht hinein. Ich habe dir vorgelesen. Dinge, die ich geschrieben habe. 
Wir wollten aber immernoch keine Beziehung. Doch nachdem wir Tag und Nacht miteinander verbracht haben, ich gekocht habe und du mit mir Filme angeschaut hast, die du nicht sehen wolltest, habe ich dich gefragt.
"Also mein Lieber, was ist jetzt mit uns? Ganz oder gar nicht."
"Willst du echt mit mir zusammen sein? Ich bin schwer."
"Ja, das bin ich auch."
"OK, aber lass uns noch 3 Stunden warten. Sonst sind wir an dem Tag zusammen gekommen, an dem die Mauer gefallen ist und Reichsprogromnacht war."
"Egal."
Dann waren wir zusammen. Und du hast mich zum Auto gebracht. Meine Hand in deiner. Und hast sie bis heute nicht mehr losgelassen.

3 Kommentare:

  1. Gääänsehautalarm! Was für eine schöne Geschichte :-)

    AntwortenLöschen
  2. Total schööööööööööön!!!
    Auch, wenn die Sache mit dem guten Kumpel einen
    negativen Beigeschmack bei mir hinterlässt..Hm..

    AntwortenLöschen